Present yourself – Alles von inhaltlicher Konzeption bis zur tatsächlichen Präsentation von Fachthemen & der Präsentation der eigenen Persönlichkeit

Gabi Herzog

Workshop 14:00 – 15:00 Uhr

Gabi Herzog leitete ihren Workshop mit einem Tipp ein: Um beim Präsentieren häufiges Aussprechen von „Ähm“ oder ähnlichem zu vermeiden, kann die Sprachmemo-Funktion des Smartphones genutzt werden. Dafür muss der Vortrag aufgeteilt und aufgenommen werden.

Beim späteren Abhören des Vortrags wird das „Ähm“ so sehr stören, dass beim nächsten Vortrag automatisch stärker darauf geachtet wird, es zu vermeiden. Ein weiteres Instrument ist die „emphatische Pause“: Als Redner/in ein kurzes Schweigen einfügen, „21 – 22“ denken und dann weitersprechen. Sie verleiht dem Gesagten Struktur und Gewicht, Gesagtes wird besser aufgenommen, das Tempo reguliert.

Häufige Probleme bei Bewerbungen sind Stellenausschreibungen, die zu umfangreich oder unverständlich verfasst sind. Zudem kennen Personalerinnen und Personaler die ausgeschriebenen Stellen nicht bis in die Tiefe oder wissen nicht, wie sie mit Bewerberinnen und Bewerbern der Generationen X und Y umgehen sollen. Sie sind unsicher. An dieser Stelle öffnete Gabi Herzog den Dialog und bat das Publikum um Fragen.

Die erste Frage war: „Wie mache ich meinen Lebenslauf interessant“? Eine Möglichkeit ist, sich an amerikanischen Lebensläufen zu orientieren und Aufzählungszeichen zu verwenden. Zur Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch kann hilfreich sein, sich vorzustellen, im Vertrieb zu arbeiten und sich selbst verkaufen zu wollen. Da das Kreativzentrum bis zu 20 Minuten braucht, um produktiv zu arbeiten, können stimulierende Tätigkeiten wie z. B. Schwimmen oder Videos gucken nützlich sein. Input von Freundinnen und Freunden kann wertvoll sein. Bei der Vorbereitung des Pitchs können unterschiedliche „Geschmacksarten“ verfasst werden, die je nach Gelegenheit eingesetzt werden können.

Ein häufiges Problem von Frauen ist, dass sie sich klein machen und zu viele Informationen liefern. Dabei sollte die „Kraft der Pause“ nicht unterschätzt werden: „Klappe halten, Blick halten“. Dieser Tipp ist auch in Gehaltsverhandlungen wirkungsvoll.

Ein internationales Grossunternehmen muss anders angesprochen werden als ein nationales mittelständisches. Im Lebenslauf bzw. im Anschreiben sollten Formulierungen wie „enorm ehrgeizig“ immer in einen Kontext gesetzt werden, z. B. „XY hat internationale Projekte ehrgeizig durchgeführt“. Eine Teilnehmerin, die selbst Personalerin ist, gab allerdings den Tipp, dem Lebenslauf nicht allzu viel Bedeutung beizumessen.

Authentizität ist zwar gut, bei sehr schüchternen Personen in Präsentationssituationen aber nicht zu empfehlen. Die Vortragenden sollten sich fragen: „Wie wärst du gerne zukünftig auf der Bühne?“ und ihr Verhalten daran orientieren.

Eine weitere Frage während des Workshops bezog sich darauf, wie Smalltalk gelernt werden kann. Wer morgens die wichtigsten Headlines in den Medien liest, kann dazu eine intelligente Bemerkung machen und dann mit einer Frage den Ball an die/den Gesprächspartner/in übergeben. Wer die Vorlage gibt, minimiert die Gefahr, in einem Smalltalk über Themen gefangen zu sein, die nicht dem eigenen Interesse entsprechen.

Um Lampenfieber und hohen Erwartungsdruck in den Griff zu bekommen, sollten die Vortragenden ihr Publikum kennen. Das kann z. B. mithilfe einer Recherche in sozialen Netzwerken umgesetzt werden. Fachleute, vor denen der Vortrag geübt wird, können eine Rückmeldung geben, ob es an bestimmten Stellen langweilig wirkt oder hakt. Lampenfieber und das damit verbundene Adrenalin sollte positiv betrachtet werden: Die Energie des Adrenalins sollte gut genutzt, aber immer kontrolliert werden.

Eine häufige Schwäche von Vorträgen ist der Schluss. Statt „Danke für die Aufmerksamkeit“ empfiehlt sich eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. Vorträge sollten reflektiert und nachbereitet werden, denn jeder Vortrag ist eine Iteration des vorherigen. Es gilt also: Fragen aufschreiben und in die Präsentation einarbeiten.

GENDER//WISSEN//INFORMATIK" in den soziale Netzwerken