Organisationskulturen in der IT
Der zweite Fachtag des Projekts GEWINN fand am 16. Mai 2018 in Heilbronn statt.
Das Thema lautete "Organisationskulturen in der IT".
Die Digitalisierung transformiert auch die Organisationskulturen in der IT. Aber warum verlassen so viele Frauen die IT nach wenigen Jahren wieder? Und wie kann eine Organisationskultur in der IT aussehen, die Diversität zelebriert und wirklich allen die gleiche Chance für Engagement und Erfolg bietet? Der GEWINN-Fachtag richtete sich an Führungskräfte in der IT, junge Fachkräfte aus IT-Unternehmen und -Abteilungen und an alle, die an einer innovativen und inklusiven IT-Kultur interessiert sind.
Dokumentation
Sie finden hier die Zusammenfassungen der Vorträge und Workshops des zweiten Fachtags des Projekts GEWINN zum Thema "Organisationskulturen in der IT" am 16.05.2018 in Heilbronn. Die Zusammenfassungen wurde anhand von Audioaufnahmen und Protokollen erstellt. Sie sollen den Diskurs widerspiegeln, Anregungen geben und einen Überblick über das Thema geben.
In den Downloads finden Sie darüber hinaus einige Präsentationen der Referentinnen und Referenten, die Tagungsmappe sowie die Dokumentation als druckbares PDF-Dokument. Zur Ansicht stehen Fotoimpressionen und Sketchnotes zur Verfügung.
Zur Dokumentation >>Programm
Aula | Raum: Margaret Hamilton V.021 | Raum: Grace Hopper V.022 | |
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09:30 | Prof. Dr. Nicola Marsden (Hochschule Heilbronn) Begrüßung |
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9:45 | Dr. Bianca Prietl (Technische Universität Darmstadt) Softwareentwicklung = Programmierung + Kommunikation - Soziales? Ambivalente Berufs- und Geschlechtervorstellungen junger Softwareentwickler/innen |
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10:45 - 11:15 | Kaffeepause | ||
11:15 | Workshopsession I | Prof. Dr. Karen Holtzblatt (InContext Enterprises & WITops) Interventions for Women in Tech |
Sabine Brand (Bechtle AG) Women@Bechtle: Finden statt suchen |
12:15/12:45 | Mittagspause | 12:45 - 13:30 Mittagspause | 12:15 - 13:30 Mittagspause |
13:30 | Workshopsessions II | Prof. Dr. Nicola Marsden, Prof. Dr. Tim Reichert, Kristian Gäckle (Hochschule Heilbronn) Die nächste Dimension der Zusammenarbeit: Virtuelle Realität und Gender | Carina Thewald Bosch Engineering GmbH Vernetzungsmöglichkeiten von Frauen in der IT |
14:30 - 15:00 | Kaffeepause | Kaffeepause | Kaffeepause |
15:00 | Workshopsession III | Michael Ahmadi, Anne Weibert (Universität Siegen) Modellprojekt Reallabor: Wie Unternehmen praktisch von Geschlechterforschung profitieren |
Christine Regitz (SAP SE) Design Thinking: Auswirkung innovativer Methoden auf Genderfaktoren in der Organisation |
16:15 | Prof. Dr. Nicola Marsden Hochschule Heilbronn Abschluss und Veranstaltungsende |
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16:30 | Veranstaltungsende |
Verbundleiterin Prof. Dr. Nicola Marsden, Hochschule Heilbronn, leitet Sie durch den Tag.
Vortrag
Softwareentwicklung = Programmierung + Kommunikation - Soziales? Ambivalente Berufs- und Geschlechtervorstellungen junger Softwareentwickler/innen
Dr. Bianca Prietl, TU DarmstadtZeit: 9:45 Uhr
Raum: Aula
Der Vortrag befasst sich im Rahmen der Untersuchung von technikwissenschaftlichen Fachkulturen mit dem beruflichen Selbstverständnis von Softwareentwickler/innen. Auf Basis qualitativer Interviews mit Berufsanfänger/innen sondiert er, wie hierbei fachlich-berufliche Orientierungen mit sozialen Geschlechtervorstellungen verbunden sind. Dabei folgt er der These, dass vergeschlechtlichte Berufsvorstellungen als symbolischer Mechanismus der Geschlechterselektivität in diesem Berufsfeld fungieren. Wie die Datenanalyse zeigt, stehen Rekurse auf den Dualismus von ‚Technik‘ und ‚Sozialem‘ nicht nur im Zentrum fachlich-beruflicher Grenzziehungen, sondern auch von Geschlechterdifferenzierungen. Diese Bezugnahmen auf den Technik-Soziales-Dualismus fallen jedoch mitunter widersprüchlich aus und verweisen so auf Ambivalenzen im beruflichen Selbstverständnis von Softwareentwickler/innen und dessen symbolischer Vergeschlechtlichung, die Spielräume für geschlechterkritische Reflexionen des Berufsbildes eröffnen.
Workshopsessions
Interventions for Women in Tech
Karen Holtzblatt, InContext Enterprises & WITopsZeit: 11:15 Uhr
Raum: Raum Margaret Hamilton V.021
In this workshop, Karen will cover the latest from her Women in High Tech Retention (WIT) Project: She will introduce the key retention factors, and then share some of the interventions, along with some exercises you can try out. The workshop will be held in English.
Women@Bechtle: Finden statt suchen
Sabine Brand, Bechtle AGZeit: 11:15 Uhr
Raum: Grace Hopper V.022
Diversität gewinnt für Unternehmen nicht zuletzt durch die Nachhaltigkeitsberichterstattung mehr und mehr an Bedeutung. Wenn der Frauenanteil insgesamt bei 26 Prozent und unter den Führungskräften bei 5 Prozent liegt, besteht Handlungsbedarf. Nicht etwa, um „nur“ eine Quote zu erfüllen oder ein selbst gesetztes Ziel zu erreichen, sondern aus der Gewissheit heraus, dass mehr Diversität wichtig für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens ist. Bleibt die Frage: Wie schafft ein dynamisch wachsendes IT-Unternehmen, sich als attraktiven Arbeitgeber für Frauen zu positionieren? Erste Ideen stehen am Anfang des Workshops. Sein Ziel ist, eine Vielzahl an potenziellen Maßnahmen zu erarbeiten.
Die nächste Dimension der Zusammenarbeit: Virtuelle Realität und Gender
Prof. Dr. Nicola Marsden, Prof. Dr. Tim Reichert, Kristian Gäckle: Hochschule HeilbronnZeit: 13:00 Uhr
Raum: Margaret Hamilton V.021
Verteilte Zusammenarbeit per E-Mail, Telefonkonferenzen oder Online-Plattformen gehört heute zum Alltag in vielen Unternehmen. Mit der anstehenden Verbreitung von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) wird sich Teamarbeit und Miteinander künftig weiter verändern. In diesem Workshop diskutieren wir, welche Chancen und Herausforderungen "Social VR" aus Genderperspektive bietet und was beim Einsatz von VR in Organisationen zu beachten ist. Während des gesamten Fachtages haben wir eine VR-Umgebung aufgebaut und die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, selbst Erfahrung mit einem Head-Mounted-Display und VR zu machen.
Vernetzungsmöglichkeiten von Frauen in der IT
Carina Thewald, Bosch Engineering GmbHZeit: 13:30 Uhr
Raum: Grace Hopper V.022
Die Unterrepräsentation von Frauen in IT- und Technologie-Unternehmen findet sich auch in IT-Netzwerken bzw. -Vereinen wieder. Dies macht solche Netzwerke für Frauen nicht unbedingt einladend und Gender-Diversity-Themen sind schwer adressierbar. Doch liegt nicht insbesondere in einem übergreifenden und ganzheitlichen Ansatz, der über Frauennetzwerke in Unternehmen hinaus geht, eine große Chance, Frauen in diesem Bereich zu stärken und so einen Wandel positiv zu beeinflussen? Wie kann dies konkret gestaltet werden? Dieser Frage soll in diesem Workshop nachgegangen werden. Neben einem Erfahrungsaustausch wollen wir gemeinsam erarbeiten, wie inklusivere Formate aussehen können und wie die Vernetzung von Frauen in der IT außerhalb von Unternehmen gestaltet werden kann. Der Workshop ist für alle, die die Vernetzung von Frauen in der IT unterstützen - und für IT-Frauen im Großraum Heilbronn, die sich vernetzen möchten.
Modellprojekt Reallabor: Wie Unternehmen praktisch von Geschlechterforschung profitieren
Michael Ahmadi & Anne Weibert, Universität SiegenZeit: 15:00 Uhr
Raum: Margaret Hamilton V.021
Reallabore eröffnen einen praktischen Dialog über Geschlechterfragen in einem partizipativen und anwendungsorientierten Ansatz: im Modellprojekt arbeiten Forscher*innen und Praktiker*innen an tragfähigen Lösungen für im Arbeitsalltag verankerte Fragestellungen. Mit unserem Workshop bringen wir das Reallabor zu Ihnen auf den Fachtag. Themen aus den Unternehmen aufgreifend laden wir Sie dazu ein, mit uns exemplarisch eine Firma zu gestalten. Wie muss diese organisiert sein, um Diversität wirklich im Arbeitsalltag zu leben, allen Talenten gleichermaßen Chancen auf Entfaltung und (Weiter-)Entwicklung zu bieten und für (junge) Fachkräfte ansprechend aufgestellt zu sein? Gemeinsam werden wir über Gestaltungsmöglichkeiten diskutieren und erarbeitete Vorschläge dokumentieren.
Design Thinking: Auswirkung innovativer Methoden auf Genderfaktoren in der Organisation
Christine Regitz, SAP SEZeit: 15:00 Uhr
Raum: Grace Hopper V.022
Innovation ist in aller Munde und neue kreative Methode zur Innovationsentwicklung wie Design Thinking sollen helfen, dass gute Ideen kein Zufall sind. Design Thinking bedeutet: interdisziplinäre Teams verbunden mit Visualisierung und Iteration. Inwieweit wirken sich solche innovativen Methoden auf geschlechterspezifische Faktoren der Organisationsebene und -kultur aus? Wie verhalten sich verschiedenen Geschlechter bei innovativen Workshops und welchen Vorteil haben diese dadurch? Hat die Zusammensetzung der Teams Auswirkungen auf die Ergebnisse von solcher Design Thinking Workshops? Trägt Design Thinking direkt zu einem verbesserten Organisationsklima bei? Und wie könnten speziell Design Thinking Workshops mit Geschlechterfokus umgesetzt werden?
GENDER//WISSEN//INFORMATIK" in den soziale Netzwerken